Atelier Gertrud Šimec Grafik Design Ikonen

Maltechnik:

Die hier vorgestellten Ikonen werden von mir in der traditionellen russischen Eitemperatechnik auf eine Leim-Kreideschicht (bevorzugt) auf Vollholzbrettern (fallweise auch Schichtholz, Sperrholz oder Pressspanplatten) gemalt und nach einer Trocknungphase mit Leinölfirnis versehen.
Traditionelle Ikonenbretter weisen hinten zwei Querhölzer auf, die Spannungen ausgleichen und somit ein Verzerren des Holzes oder Sprünge im Brett verhindern sollen, und vorne eine ausgefräste rechteckige Vertiefung, in der das gemalte Motiv Platz findet. 

Billiger sind allerdings Bretter ohne Vertiefung und Querhölzern bzw. Pressspanplatten. Bei ganz kleinen Miniatur­ikonen bewährt sich Sperr- oder Laubsägeholz ohne Vertiefung.

Auf das Holz werden mehrere Schichten einer Leim-Kreidemischung aufgebracht. Da jede ca. 12 Stunden trocknen muss, dauert allein dieser Vorbereitungsprozess 7 bis 14 Tage. Erst dann kann mit dem Malen begonnen werden.

Zunächst wird das Motiv auf Transparentpapier gezeichnet und die Linien der Zeichnung auf das Brett übertragen. Diese werden nun mit dunkelbrauner Farbe nachgezogen. Diese Linien sind sozusagen das Skelett der Ikone und bleiben (fast) bis zum Schluss sichtbar. Dann wird alles, was nicht vergoldet wird, mit Siena Natur und Ocker grundiert. Darüber folgen die sehr dunklen Grundfarben. Diese werden nun nach und nach durch das Einfügen aller Details (zB Gewandfalten, Gesichtszüge, Plastizität) aufgehellt. Man beginnt mit flächiger Malerei, am Ende stehen die hellsten und feinsten Linien bzw. abschließende feine Farblasuren. Nach Fertigstellung der Malerei folgt das Vergolden und Beschriften.

Nach einer Trocknungsphase von 6 bis 12 Monaten wird der Leinölfirnis aufgetragen.